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Unheimliche Begegnung der dritten Art
  

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Von Wolfgang DK6WX


Du kennst das Szenario :

Mondschein, Wald, kein Weg, kein Steg, dein Auto - weit
ein paar Minuten nach Mitternacht.

Seit vierzig Minuten quälst du dich bergauf durch den Wald,
hast Brombeergebüsch, zwei Zäune und den verdammten Reflexionen
die Stirn geboten, aber du kommst näher.

Endlich hast du sie eingekreist !

Grrrhhh, noch ein Zaun, der dritte. Leise überwindest du das
Hindernis.
Eine Eule klagt in der Ferne... eine Warnung ?? baahh, du als
nächtlicher Jäger bist doch nicht etwa abergläubisch, oder ?

Der Abschwächer steht am Anschlag. Vorsichtig bewegst du dich weiter.
Zu deiner Rechten hörst du einen Zweig knacken

Hmmmm, man sagt, dass es hier von Wildsauen wimmelt... du erstarrst.
Ein scharfer Pfiff auf zwei Fingern, ein Schwenk mit dem Halogenstrahler,
Zweige rauschen, das Reh ergreift die Flucht.
Verdammter Mist, jetzt hast du deine Nachtsicht ruiniert.

Die Antenne ist abgestöpselt... ein paar Schritte... die Amplitude des
S-Meters will Beulen ins Gehäuse schlagen.
Sie ist NAHE !

Der Schein der Stirnlampe sucht auf dem Boden - nichts
ein bisschen höher - nichts
ein bisschen höher - ni...

Für eine Millisekunde erstarrt das Blut. Heiliger Bimbam !
Aus dem Geäst der kleinen Eiche will sich das bleiche Mitternachtsgespenst
mit weit offenem rotem Maul auf den Jäger stürzen !





Ein Atemzug, ein Gelächter, du erblickst die Schnur.
Zu deinen Füßen - friedlich - die Sonde